Inhalt:
Die Deutsche Geschichte hat viel zu bieten, was man nachlesen oder sogar besuchen kann. An historischen Gebäuden, die viele Jahre auf dem Buckel haben, mangelt es in Deutschland wahrlich nicht. Und die Ursprünge mancher dieser Bauwerke reichen sogar schon ein Millennium zurück. Dazu gehört auch der Merseburger Dom, der in diesem Jahr sein 1.000-jähriges Jubiläum feiern konnte, wofür es jetzt zwei Monate lang eine Ausstellung im Dom selbst und im Schloss gegeben hat. Der Merseburger Dom gilt als eines der wichtigsten Kathedralbauten in Deutschland und liegt heute an der Straße der Romanik. Ein Besuch kann sich immer lohnen, zumal es damit auch an die Anfänge der deutschen Geschichte geht. Mehr zum Dom und zum Jubiläum gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Bei Jubiläen, die so alt sind, ist es sehr selten, dass man einen genauen Tag feiern kann. Doch im Falle des Merseburger Doms war das möglich. Dessen Grundstein wurde nämlich am 18. Mai 1015 gelegt, womit man also ein genaues Datum hat. Tausend Jahre später wurde das Jubiläum jetzt gefeiert. Eindrucksvoll ist der Dom ohnehin und lohnt daher immer einen Besuch. Aber anlässlich dieses sehr runden Geburtstages, das nur wenige Gebäude in Deutschland bisher feiern konnten, wurde auch eine Ausstellung ins Leben gerufen. Die lief vom 10. August bis zum 9. November 2015 und ist somit vor kurzem zu Ende gegangen.
Ein Besuch hat sich gelohnt. Was rund 31.500 Besucher bestätigen können, die in dieser Zeit vor Ort gewesen sind. Geschichtsfreunde kamen hier voll auf ihre Kosten. In den elf Wochen wurden elf besondere Exponate in elf Räumen vorgestellt. Unter anderem die Öllampe der Heiligen Kunigunde, die im Kapitalhaus gezeigt wurde. Dieser Raum galt Kaiser Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde von Merseburg. Zur Zeit der Ausstellung gab es viele Veranstaltungen, zu denen auch Konzerte zählten, die an den 45. Merseburger Orgeltagen stattfanden. Unter anderem “Musik zu den drei hohen Festen im Kirchenjahr” von Johann Sebastian Bach und “Die vier Jahreszeiten” von Johann Sebastian Bach.
Ende August gab es die interessante Führung “Die Merseburger Zaubersprüche” im Dom. Am 5. September fand das Familienfest “Spielfest, Bauernmarkt und Gesundheitstag” statt. Interessant war auch die Führung “Die Merseburger Residenz im Zeichen der Ottonischen Bistumspatrone Johannes und Laurentius” im Kulturhistorischen Museum, die am 12. September stattfand. Am selben Tag haben auch die 45. Merseburger Orgeltage mit dem Programm “Heilige Zahlen in der Musik – Von der Schöpfung bis zur Apokalypse” begonnen. Es gab in den letzten zwei Monaten viele weitere Konzerte, Führungen und Ausstellungen, die man sich in Merseburg ansehen konnte.
Über die folgenden Jahrhunderte gab es Erweiterungen und Umbauten. Die heutige Vorhalle wurde im 13. Jahrhundert erbaut und stellte ursprünglich eine Erweiterung zum Langhaus dar. Auch gibt es noch einige Medaillonscheiben, die die Glaskunst des 13. Jahrhunderts zeigen. Sie befinden sich in der Dreifenstergruppe, die der Frühgotik zuzuschreiben ist. Die Kanzel stammt aus einer späteren Zeit und wurde 1520 errichtet. Insofern ist natürlich nicht das gesamte Gebäude aus einem Guss über eintausend Jahre alt. Dafür erhält man hier einen fantastischen Blick auf verschiedene Baustile, die über die Jahrhunderte eingeflossen sind.
Wer sich auch über das Jubiläum hinaus näher mit dem Thema beschäftigen möchte, findet dazu auf der Webseite des Doms viele Informationen. Eine weitere Alternative stellt die Schriftenreihe dar, die schon im August herausgebracht wurde. Herausgebracht wurde der Band “1000 Jahre Kaiserdom Merseburg” von den Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und dem Kollegiatstift Zeitz.
In diesem Band mit 400 Seiten kann man vollumfänglich die Historie des Doms nachvollziehen. Ebenso die Geschichte Merseburgs, deren kaiserliche Traditionen bis in die Antike zurückgehen sollen. Der Band ist ideal, um noch einmal alle Informationen der Ausstellung zur Hand zu haben.
Der Merseburger Dom geht mit seinen eintausend Jahren zurück an die Anfänge des Konstrukts, das als Deutschland bezeichnet wird. Es gibt unterschiedliche Stimmen darüber, an welcher Stelle der Historie man wirklich die Wurzeln Deutschlands ansetzen kann. Manche sprechen von den germanischen Stämmen, die schon in der Antike im Raum des heutigen Deutschlands gesiedelt haben, andere sehen Heinrich I. als einen Ursprung, der auch die Johanneskirche erbauen ließ, die später zum Merseburger Dom wurde.
Grundsätzlich herrscht Einigkeit darüber, dass man die Geschichte Deutschlands nicht mit einem festen Datum verbinden kann, aber spätestens im 10. Jahrhundert Ereignisse in Gang traten, die später zu einem deutschen Reich geführt haben. Aus dem Ostfränkischen Reich ist das Heilige Römische Reich hervorgegangen, das später auch als Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation bezeichnet wurde und bis 1806 bestand.
Wer Interesse am Merseburger Dom und darüber hinaus an anderen Gebäuden und Städten hat, die eng mit der Romanik verbunden sind, der kann einen Blick auf die Straße der Romanik werfen. Diese entstand Anfang der neunziger Jahre und führt durch verschiedene Städte in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Wer ihr folgt, wird an vielen verschiedenen Bauwerken des Mittelalters vorbeikommen, die man der Romanik zuordnen kann. Mit diesem Begriff, der auch als Vorgotik bezeichnet wird, wird eine kunstgeschichtliche Epoche bezeichnet, die im 10. Jahrhundert begann und rund 200 Jahre andauerte. Die Straße der Romanik führt unter anderem durch Magdeburg, Walbeck, Halberstadt, Quedlinburg und Merseburg.
Wer davor steht, kann sich der Faszination des Gebäudes nicht entziehen. Der Merseburger Dom entfaltet seine Anziehungskraft nicht allein aufgrund seines Alters, sondern auch aufgrund der verschiedenen Epochen, die sich über die Jahrhunderte darin verewigt haben. In diesem Jahr wird das 1000-jährige Jubiläum des Doms gefeiert, denn vor eintausend Jahren wurde der Grundstein gelegt.
Der Dom, der zentral für das Bistum Merseburg gewesen ist, war einer der Lieblingsorte von Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde. Zu diesem Anlass gab es über zwei Monate eine Ausstellung und viele Veranstaltungen, die diesen geschichtsträchtigen Ort in den Mittelpunkt gestellt haben. Weitere Informationen findet man auf der Webseite des Merseburger Doms.